Jacobus Kritzraedt *1602 +1672

"Gangelt ist auf einem hangenden Berg gelegen, wird von Aachen und Maastricht her weit gesehen, wie es da rund und klotzechtig mit seinen Wällen, Toren und 13 schiefergedeckten Türmen und Wehrgängen liegt. ... als man in einen Schieferberg gesehen, also hat alles geblinket, auch die Häuser."

Aus: Annales Gangeltenses, Maastricht / Heinsberg 2005, ISBN(NL) 90-71581-12-8 ISBN(DE) 3-925620-222

So schrieb Jacobus Kritzraedt 1644 in seiner Chronik von Gangelt. Der Jesuit hatte die Urkunden des Ortes von 1300 bis 1644 (einige von ihnen befinden sich im Original im Gemeindearchiv) gesammelt und ausgewertet. Über hundert dieser Dokumente wären für immer verloren gegangen, wenn Kritzraedt sie nicht abgeschrieben hätte.

Kritzraedt wurde 1602 in Gangelt geboren und verbrachte seine Kindheit in Gangelt. Als er 1636 als Jesuit in die Niederlassung nach Sittard kam, begann er, sich mit der Chronik seiner Heimatstadt zu beschäftigen, wo sein Vater neun Jahre lang Bürgermeister gewesen war. Nach acht Jahren mühevoller Arbeit stellte er ein dreibändiges Werk über 300 Jahre Gangelter Geschichte zusammen, eine Chronik, die kaum ein Ort nachweisen kann. Kritzraedt starb 1672 in Köln.

Über 200 Jahre später fand Kritzraedt einen würdigen Nachfolger: Heinrich Josef Otten setzte das Werk fort und fasste in über 1000 Seiten die Gangelter Stadtgeschichte von 1644 bis 1925 zusammen.

Jacobus Kritzraedt wurde in einem Haus nahe des Heinsberger Tores geboren. Eine kleine Statue in einer Nische oberhalb der Tordurchfahrt erinnert an ihn.

jakobus kritzraedt